Nachlese
Schloss Overhagen - Januar 2013
Am Samstag, den 12. Januar 2013 fand sich bei frostigem, aber sonnigem Wetter eine große Schar von gut 60 Kunstinteressierten am Wasserschloss in Overhagen ein. Schulleiter und Heimatbundmitglied Wolfgang Brülle hatte gut eingeheizt, so dass sich die Besucher nach einer kurzen Begrüßung durch die Heimatbundvorsitzende, Dr. Marlies Wigge, im großen Saal des Schlosses wieder aufwärmen konnten.
Hier machte Dr. Reinhold Schneider, Bauexperte und -historiker, den Versuch einer kunstgeschichtlichen Einordnung des Baus aus der Epoche der Weserrenaissance. Das an der Außenfassade genannte Entstehenungsdatum sei nicht nur aus stilgeschichtlicher Sicht fraglich. An Hand von Vergleichen mit anderen Bauten aus der näheren und weiteren Umgebung machte Dr. Schneider deutlich, dass das Wasserschloss in Overhagen aus der Zeit des ausgehenden 16. Jahrhunderts sein müsse.
Auf besonderes Interesse stießen bei den Zuhörern seine Ausführungen zu den symbolischen und allegorischen Details an der Außenfassade und im Inneren des Gebäudes. Illustriert durch zahlreiche Fotos konnte Dr. Schneider so einen Eindruck vom Kunstsinn und Geschmack der früheren Bewohner dieses Kleinods auf Lippstädter Stadtgebiet vermitteln.
Radtour nach Lipperode - Juni 2012
Der Heimatbund Lippstadt radelte mit 28 Teilnehmern am 9. Juni nach Esbeck und Lipperode, um dort die Gesteinssammlung von Herrn Wilfried Braun zu besichtigen.
Anschließend zeigte Herr Friedhelm Seiger, wie er Lipperosen herstellt.
Kruzifixe in Lippstädter Kirchen - Stadtspaziergang im März 2012
Am Samstag, den 10.3. 2012, gingen ca 40 Gäste mit Dr. Roland Pieper im Rahmen eines Stadtspazierganges durch vier verschiedene Kirchen der Innenstadt. Der Kunsthistoriker erläuterte in der Brüderkirche eine alte gemalte Darstellung der Kreuztragung, ging in der Jakobikirche auf die Kreuzesdarstellung am Sakramentshaus ein und machte auf die einzigartige Schönheit des alten Triumphkreuzes in der Nicolaikirche aufmerksam. In der Marienkirche, die in ihrem Grundriss das lateinische Kreuz darstellt, fanden die Kreuzesdarstellungen am Sakramentsturm sowie am Retabel großes Interesse. Bei Restaurierungsarbeiten wurden Reste eines alten Kruzifixes gefunden (siehe Foto: neben Küster Olaf Wrosch links Dr. Roland Pieper), dessen genaue Datierung und Aufnahme noch ansteht. Die sehr interessante Führung im März wird ergänzt durch den Besuch der Kruzifixsammlung im Museum Abtei Liesborn im April.
Auf den Spuren der Reformation
Beim Stadtspaziergang des Heimatbundes im Monat März folgten wir unter der Leitung von Wilhelm Riebniger und Pastor Rubart den Spuren des reformatorischen Wirkens von Johannes Westermann und seinen Mitstreitern. Die Augustinermönche, die aus dem Brüderkloster kamen, predigten in Lippstadt so überzeugend, dass die Stadt schließlich für Jahrhunderte protestantisch geprägt war. Reformation in Lippstadt, so erfuhren die mehr als 40 Besucher, bedeutete nicht nur Umbrüche in der Glaubenslandschaft der Stadt, sondern hatte auch nachhaltige politische Auswirkungen.
Auf dem Bild ist Pastor Rubart links zu sehen, rechts Wilhelm Riebniger.
Umwidmung von Gebäuden - Stadtspaziergang im Januar 2012
Stadtspaziergang des Heimatbundes
Fast einer Prozession glich der jüngste Stadtspaziergang des Heimatbundes. Mit etwa 80 Teilnehmern waren alle Erwartungen übertroffen worden. Weshalb man anfänglich auch auf ein Mikrofon verzichtet hatte. Im Verlauf der Veranstaltung wurde es dann eingesetzt.
Der Gang unter dem Motto „Umwidmung von Gebäuden“ führte zunächst zum alten Amtsgericht, wo Peter Thorwesten, Justizfachwirt a.D., einen ebenso informativen wie humorvollen Vortrag hielt. Er ging nicht so sehr auf die Vergangenheit des Hauses ein als viel mehr auf histörliche Begebenheiten innerhalb desselben. Offensichtlich zum Vergnügen der Zuhörer. Viel Heiterkeit erregte seine Erwähnung diverser Räume im Gericht, in denen auch einige Lippstädter „Knastbrüder auf Zeit“ geworden seien. Ganz nebenbei erläuterte Thorwesten auch noch die Struktur des deutschen Rechtswesens.
Die Präsentation der Jakobikirche durch Pfarrer Dr. König wurde eingeleitet durch einen stimmungsvollen musikalischen Beitrag. Ein kleines Orchester der Musikschule Lippstadt unter Leitung von Frau Engbert brachte drei Klassiker zu Gehör, die von den Zuhörern sehr beifällig angenommen wurden.
Pfarrer Dr. König ging in seinem Beitrag zunächst auf die Geschichte der Jakobikirche ein. Um dann überzuleiten auf die Neuzeit, in der der Bedarf an Gotteshäusern immer mehr gesunken sei. Sodass sich auch die Ev. Kirchengemeinde zu dem Schritt gezwungen sah, eine ihrer Kirchen der „übrigen Welt zu öffnen“. Gottlob sei das in Lippstadt, im Gegensatz zu vielen anderen Städten, auf eine recht pietätvolle Art gelungen.
Station Nummer drei war das ehemalige Postgebäude. Heinrich Strunk, langjähriger Personalratsvorsitzender bei der Post, zeichnete ein äußerst plastisches Bild von seinem ehemaligen Wirkungskreis. So von Zeiten, in denen Briefe wie Pakete vier Mal täglich zugestellt wurden. Das Gebäude an der Langen Straße sei im Jahre 1905 errichtet worden, nach Zwischenstationen in der Poststraße, der Klusestraße und zuletzt in der Bahnhofstraße. Auch die Kosten für den Neubau ließ Strunk nicht unerwähnt: 350.000 Mark.
Den Abschluss des Stadtspaziergangs bildete die Einkehr in der ehemaligen Landeszentralbank. Im heutigen Genusswerk wurden die Spaziergänger von der Juniorchefin Jana Contursi begrüßt und über die neue Art des Hauses informiert. Anschließend gab Rainer Liebersbach einen kurzen und prägnanten Rückblick auf die Entwicklung von der Reichsbank zur Landeszentralbank. Und dann ging es über zu Kaffe, Kuchen und anderen Getränken.
Fazit eines Teilnehmers: So dürften Spaziergänge immer enden.