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Heimatbund zwischen Himmel un Ääd - Kölnfahrt am 27. Mai 2014

Lippstadt/Köln, 27. Mai 2014 – Als am vergangenen Samstag um 12.35 Uhr die Engelglocke von St. Kunibert erklang, müssen sich die Kölner Passanten gewundert haben. Diese läutet nämlich nur zu besonderen Anlässen wie Weihnachten, Ostern oder zum Jahreswechsel. Der Besuch von Reisegruppen aus Westfalen gehörte bislang jedenfalls nicht dazu.

Für die elf Lippstädter Bürger und Bürgerinnen, die an der Exkursion des Heimatbund Lippstadt e.V. teilnahmen, war dies nur einer von mehreren Höhepunkten in Köln. Zwar hatte das Programm mit dem Besuch von St. Kunibert und domradio weniger Interessierte angezogen als frühere Ausflüge des Heimatbunds in die Domstadt am Rhein. Es erwies sich jedoch als ein Leckerbissen für Feinschmecker.

So stellte sich die Besteigung des Glockenturms von St. Kunibert als ein ganz besonderes Hightlight dar. Ist doch der Westturm, der das Geläut beherbergt, Touristen in der Regel gar nicht zugänglich. Anders wenn man einen Glockensachverständigen wie Matthias Braun vom Deutschen Glockenmuseum in Gescher als Führer hat. Er war es auch, der beherzt die Engelglocke zum Anschlag brachte, um den Lippstädtern einen Eindruck vom gewaltigen Klang der Glocke zu vermitteln. „Das achtstimmige Glockengeläut von St. Kunibert ist neben dem des Domes das größte in Köln und die Engelglocke mit ihren neun Tonnen nach dem Dicken Pitter und der Pretiosa im Dom die drittgrößte Glocke Kölns“, erklärte der Experte den staunenden Lippstädtern.

Dabei lassen sich auch Bezüge zu Westfalen und sogar Lippstadt finden: Die Jakobus- und die Cordulaglocke in St. Kunibert stammen aus Gescher in Westfalen und das Glockenspiel aus derselben Gießerei wie das vor der Jakobikirche in Lippstadt.

Neu war den meisten Besuchern aus Lippstadt auch, dass St. Kunibert die jüngste der zwölf romanischen Kirchen Kölns ist. Über einer älteren Clemenskirche im 13. Jahrhundert erbaut, wurde das dreitürmige Gotteshaus im Jahr 1247 als Stiftskirche geweiht – also ein Jahr vor Baubeginn des gotischen Kölner Doms. So lässt St. Kunibert in Details die Gotik bereits anklingen.

Besonders interessant für die Lippstädter Gruppe: Im 16. Jahrhundert ist ein gebürtiger Lippstädter Pfarrer an St. Kunibert. Caspar Ulenberg, ursprünglich evangelisch und in Köln zum Katholizismus konvertiert, ist bis heute bekannt als Theologe, Dichter, Komponist und Bibelübersetzer.

Domradio als Stimme des Kölner Bischofs

Auch heute noch wandern gebürtige Lippstädter hin und wieder nach Köln aus. So auch Jan Hendrik Stens, der als Redakteur des domradio dem Heimatbund seinen Arbeitgeber näher brachte.

Bei der Führung durch die Räume des domradios fällt zunächst die 50-er Jahre-Architektur des Gebäudes ins Auge. Direkt an der Domplatte steht das von Fritz Schaller erbaute Gebäude mit dem Domforum heute unter Denkmalschutz. Zwischen Dom und WDR gelegen, gibt es wohl kaum eine bessere Adresse in Köln.

Bereits seit Pfingsten 2000 ist das domradio on Air. Der Sender wird vom Erzbistum Köln getragen und ist der erste katholische Radiosender in offizieller Trägerschaft eines Bistums. Auf dem Programm stehen christliche, ethische und soziale Themen, aber auch Nachrichten aus aller Welt, Kultur und sogar Sport. „Da wir auch auf UKW-Frequenzen senden, müssen wir eine Rundumversorgung bieten“, erläutert Jan Hendrik Stens. Im Mittelpunkt stehen aber christliche Themen, insbesondere auch die Übertragung von Gottesdiensten aus dem Kölner Dom. Nach Angaben von domradio hören circa 80.000 Menschen täglich die Programme des Kölner Bistumssenders oder sie nutzen das Internetangebot mit Live-Streaming, Audio-Datenbank und Podcasts.

„Sind Sie eigentlich wirklich frei in Ihrer Berichterstattung oder wird alles, was Sie senden, vom Bischof abgesegnet?“, will ein Lippstädter Bürger wissen. „Wir fördern die Meinungsvielfalt und lassen auch Vertreter anderer Glaubensrichtungen zu Wort kommen. Aber natürlich ist das domradio ein Tendenzbetrieb mit einem ganz klaren Profil“, lautet die Antwort von Stens.

August 2014 - Radtour in das westliche Stadtgebiet

Inge Bexte begleitete ein gutes Dutzend RadfahrerInnen und steuerte Kapellen in Weckinghausen "St. Lucia" , Berenbrock "St. Ursula", Ebbinghausen "St. Johannes Nepomuk"und wie hier auf dem Bild zu sehen ist Uenninghausen "St. Antonius" an. Diese Kapellen werden mit viel Liebe von der Dorfgemeinschaft oder den Vereinen gepflegt und sind teils jahrhundertealte Zeugen der Volksfrömmigkeit, wie die ehrenamtlichen Betreuer dieser Kapellen erläuterten.

 

Vortrag von Dr. Ludger Grevelhörster im Stadtarchiv am 12. März 2014

Im gut gefüllten Vortragsraum des Lippstädter Stadtarchivs sprach der Historiker aus Münster auf Einladung des Heimatbundes über den Ersten Weltkrieg, der vor 100 Jahren begann. Der Referent führte die Zuhörer zurück in die letzten Jahrzehnte des 19. Jahrhunderts und zeigte anschaulich, wie die Konstellationen und Koalitionen aus dieser Zeit die Wahrscheinlichkeit eines Krieges immer stärker erhöhten. Der Erste Weltkrieg war mit mehreren Fronten verlustreich und aufreibend für die Bevölkerungen in den angegriffenen Ländern, aber auch die deutsche Bevölkerung spürte schon bald die Folgen von Rationierung und Rohstoffmangel, so im „Steckrübenwinter“ von 1916.
Im Anschluss an den sehr lebendigen Vortrag nutzten die Zuhörer noch die Möglichkeit, Fragen zu stellen und mit dem Referenten aktuelle Fragen zur Aufarbeitung des Themas zu diskutieren.

 

Traditionelles Grünkohlessen im Februar 2014

Am Dienstag, 4. Februar fanden sich zum 25. Mal Mitglieder des Beirates des Heimatbundes Lippstadt im Gasthof Landgräber ein, um dort die Tradition des Blasiusessens zu pflegen. Die diesjährigen Gäste repräsentierten die Feuerwehr Lippstadt. Bei Grünkohl und deftiger Wurst und später in geselliger Runde tauschten sich die VertreterInnen beider Gruppen aus und stellten fest, dass ohne die erfolgreiche Brandbekämpfung früher und heute die Lippstädter Altstadt wohl kaum noch so vorhanden wäre.

Auf dem Foto - v. l.: Wehrführer Bernd Peterburs, ehemaliger Landrat Wilhelm Riebniger, 1. Vorsitzende des Heimatbundes Lippstadt Frau Dr. Marlies Wigge, Ausbildungsleiter Andreas Romstadt, Löschgruppenführer in Lipperbruch Frank Baier.

 

Stadtspaziergang Februar 2014 - Stift Cappel

Etwa 50 Interessierte fanden sich im Vortragssaal des Stiftes Cappel ein, um mit kenntnisreicher Führung durch Pfarrer Dr. Roland Hosselmann die wechselvolle Geschichte des Klosters und Stiftes nachzuvollziehen. Dem an der Stiftskirche wirkenden Pfarrer gelang es, die ZuhörerInnen in die ganz unterschiedlichen Geisteswelten des Mittelalters und der Neuzeit mitzunehmen, indem er theologische Eckpunkte der einzelnen Epochen mit den Besonderheiten der Entwicklungsgeschichte des Stiftes in Verbindung brachte. Im Anschluss war Gelegenheit, die Außenbereiche sowie die Stiftskirche noch kurz zu besuchen.
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