Mitteilungen

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Zum 200. Geburtstag des Metronoms:

Das Metronom - nur ein Taktschläger?
Geschichte und Geschichten rund um das Metronom und seinen wahren Erfinder Dietrich Nikolaus Winkel, geboren 1777 in Lippstadt; gestorben 28. September 1826 in Amsterdam.
Es gehört zu den Phänomenen der Musikausübung, dass ein einfaches Hilfsmittel wie das Metronom die Gemüter von Musikern in größte Aufregung versetzen kann. Die einen halten es für unverzichtbar, andere wähnen bei jedem Schlag den Untergang der musikalischen Fantasie, meist jedoch sind beide Meinungen in einer Person zu einer Art Hassliebe vereint. Untrennbar verbunden ist seine Geschichte mit zwei Namen: Beethoven und Mälzel, der weithin als Erfinder des Metronoms gilt. Dass er bei der Patentanmeldung 1815 nach einem klassischen Know-how-Diebstahl auf die Erfindung des Mechanikerkollegen D.N. Winkel zurückgriff, bleibt dabei fast immer unerwähnt.
Mit diesem Vortrag (siehe Veranstaltungsprogramm am 29.10.2015) soll die Bedeutung des Winkelschen „Urmetronoms“ wie auch die seiner weiteren Erfindungen gewürdigt werden – verbunden mit einer Reverenz an das Metronom zu dessen 200. Geburtstag.
Referent :
Walter Mengler (*1952) studierte Violoncello und Pädagogik in Detmold und Essen. Seit 1978 ist er Cellist im Sinfonieorchester Aachen. Zusätzliche Unterrichtstätigkeit als Lehrbeauftragter für Violoncello und Didaktik an der Musikhochschule Köln. Autor und Herausgeber mehrerer Unterrichtswerke. Mitglied der ESTA (European String Teachers Association). Pädagogische Forschungsarbeiten, unter anderem zum Thema „Linkshändigkeit beim Musizieren“.

Wasserturmführungen

Der Wasserturm war nach seinem Bau Lippstadts höchstes Gebäude und wurde ein Wahrzeichen der Stadt. Im Jahr 1901 wurde das Bauwerk in Betrieb genommen und versorgte Lippstadt fast 80 Jahre mit Trinkwasser. Heute ist der Turm nach seiner Renovierung ein Industriedenkmal.
In dem Turm wurde eine Lichtsäule installiert, die oben in einer gleißenden Illusion, in einer Wolke oder einem Hochnebel endet. Der Wasserturm wird somit zu einem endlos erscheinenden Wolken/Sonnen-Lichtturm. Zugleich verbindet der Künstler Jan-Peter Sonntag die Lichtsäule mit einer Klangkulisse.
Die Besichtigung des Wasserturms ist in den Monaten Okt. – März am 1. und 3. Dienstag um 19.00 Uhr möglich. Die Führung ist kostenlos, um vorherige Anmeldung bei der KWL (Tel. 58515) wird gebeten, da die Teilnehmerzahl begrenzt ist.

Ausstellung zum Hochwasser 1965


Am 16. und 17. Juli des Jahres 1965 wurde das obere Lippegebiet von einem katastrophalen Hochwasser heimgesucht. Die Städte Lippstadt und Paderborn präsentieren zum 50. Jahrestag dieses Ereignisses gemeinsam mit dem Heimatbund Lippstadt die Sonderausstellung „IMFLUSS Lippe - Kultur- und Naturgeschichte einer Flusslandschaft“.
Das Hochwasser von 1965 war prägend für die gesamte Region und ist durch Bild- und Filmmaterial gut dokumentiert. Die hohen Sachschäden und zahlreichen Todesopfer führten zu einer Intensivierung des Hochwasserschutzes mit umfangreichen Baumaßnahmen der Wasserwirtschaft, die das Landschafts- und Stadtbild bis heute prägen.
Die Lippe spielt im Lebensumfeld und für die Lebensqualität der Menschen eine große Rolle. Dieser Umstand nimmt in seiner Bedeutung sicher eher noch zu, wenn man etwa an die Umstrukturierung des erfolgreichen Tourismus-Projekts "Römerroute" zur "Römer-Lippe-Route" denkt. Neben der touristischen Erschließung sind heute auch Naturschutzaspekte sehr wichtig. Die Renaturierung der Lippe trägt dazu bei, dass der Fluss als wertvoller Lebensraum für Flora und Fauna, und auch für den Menschen, wahrgenommen wird.
Die Beziehung des Menschen zum Fluss weist aber nicht nur eine sehr aktuelle Dimension auf, sondern sie hat auch einen kulturgeschichtlichen Tiefgang. Es geht dabei um ein weites inhaltliches Spektrum, von der Lippe als Kultstätte in der Urgeschichte, über die Lippe als entscheidender Verkehrsweg in der Römerzeit und im frühen Industriezeitalter bis hin zur Lippe als Grenze im Mittelalter und als Standortfaktor für Städte, Dörfer und Wasserschlösser. Durch Fossilien eiszeitlicher Tiere wie Mammut, Riesenhirsch und Wollhaarnashorn nimmt die Ausstellung den Besucher mit in die Entstehungszeit der Lippe und ermöglicht außerdem einen Blick in die Welt unter Wasser. In einem eigens erstellten Film wird der gesamte Lippelauf erstmals aus der Luft zu sehen sein.
Dr. Georg Eggenstein
Lippstadt: Städtische Galerie im Rathaus 02.07. - 22.08.2015

Paderborn: Historisches Museum im Marstall 24.07. - 04.10.2015

Exkursion nach Hohenbudberg

26 Lippstädter besuchten mit dem Heimatbund Lippstadt unter der Leitung von Barbara Birkert den ehemaligen Hochaltar der Lippstädter Marienkirche in der Dorfkirche von Hohenbudberg in Krefeld. Geführt wurden sie von Wolfgang Hermanns, dem die kleine Kirche zur Lebensaufgabe wurde.

Werkstattbesuch beim "Engelmacher"

Es ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die Theo Feldmann da übernommen hat. Er soll Lippstadts „Erzengel“ wiederherstellen, jenen Engel, der einstmals die nach ihm benannte Apotheke an der Langen Straße zierte. Die Apotheke existiert nicht mehr, und der Engel genießt in Privatbesitz seinen Ruhestand. Nun aber soll er wieder auf seinen alten Platz zurück, als Replik. Ein künstlerisches Projekt, für das keine anderer mehr prädestiniert wäre als Theo Feldmann, Lippstadts Doppelmeister im Metzger- und Kunsthandwerk. Vor wenigen Wochen hat er mit der Arbeit begonnen, und ich sollte ihm einmal über die Schulter schauen. Was ich sehr gern tat. Bei meinem Besuch war da kaum mehr als ein grober Klotz zu sehen. Dem Meister Theo aber nicht mit einem groben Keil zu Leibe rückt, sondern sehr sorgfältig mit Holzhammer und Stecheisen. Ich lasse mir erklären und nehme erstaunt zur Kenntnis, dass die Figur nicht aus einem einzigen Stamm gefertigt ist, sondern aus mehreren zusammengeleimten Bohlen. „Ein kompakter Stamm kann allzu leicht reißen,“ sagt der erfahrene Hobbyschnitzer. Am Anfang misst er die Konturen aus und dann beginnt die Feinarbeit. Abtasten, punktieren, so nennt er das. „Damit auch die Nase am rechten Fleck sitzt.“ Danach kann das eigentliche Schnitzwerk beginnen. Theo Feldmann rechnet mit einer Gesamtdauer von zwei bis drei Monaten. Bei – mit gelegentlichen Ausnahmen – fünf Arbeitsstunden täglich.

Beim Zuschauen frage ich den 79-Jährigen nach seinem künstlerischen Werdegang. Schon als Kind hat er mit dem Schnitzen begonnen, angeregt von einem Nachbarn in Schlesien, wo er während des Krieges mit Mutter und Schwestern lebte. „Gern,“ sagt er, „hätte ich die Bildhauerei zu meinem Beruf gemacht. Aber meinem Vater zuliebe......“ Meister ist er nun so und so.

Er zeigt mir einen Bildband, der neben vielen anderen künstlerischen Indizien seine Werkstatt schmückt. „Das Fleischerhandwerk in der bildenden Kunst“. Es sei erstaunlich, so Theo Feldmann, wie viele Künstler – Otto Dix zum Beispiel – von der Arbeit des Fleischers fasziniert gewesen. Der „Engelmacher“ vom Südertor ist ein Autodidakt. Aber nicht ausschließlich. Während seiner Gesellenzeit in Essen hat er sich an der Folkwang-Schule zusätzliches Rüstzeug geholt. Man darf ihn heute gut und gern einen Könner auf seinem Gebiet nennen. Und gespannt sein auf die neue Engelsfigur. Ich bin zunächst einmal gespannt auf den Fortgang der Arbeit.

Werde ihn in Kürze erneut besuchen.

Willi Kröger

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