Mitteilungen

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Spurenhefte

In diesem Sommer konnte der Heimatbund gleich zwei Spurenhefte vorlegen. Das umfangreiche Heft 475 Jahre Lippstädter Schützenverein wurde Ende Juni der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Festschrift, an der mehrere Verfasser unter der Schriftleitung von H. C. Fennenkötter beteiligt waren, stieß auf großes Interesse in der Stadt. Dem engagierten Einsatz besonders von Herrn Kissing und Herrn Schreckenberg ist es zu verdanken, dass die Hefte passgenau zum Schützenfest auch die Heimatbund-Mitglieder erreichten. Weitere Hefte hält Herr Menke auch im neuen Schützenmuseum vor.

Das nächste Heft zum Jubiläum der Wilhelmschule "100 Jahre und mehr - Die Geschichte der Wilhelmschule" ebenso eine Jahresgabe an die Mitglieder des Heimatbundes, interessiert auch viele Lippstädter, die selbst einmal diese alte Schule im Herzen der Stadt besucht haben. An diesem, dem 21. Spurenheft arbeiteten ebenfalls verschiedene Autoren mit, die die Geschichte des Schulstandortes und der Schule selbst eingehend behandelten.

Bei der Verteilung der Hefte "zu Fuß" stellte sich heraus, dass nicht alle Adressen korrekt waren. Wir bitten um die entsprechende Korrektur, damit wir die nächste Ausgabe sicher an die Frau oder den Mann bringen können. Falls ein Mitglied versehentlich ein Spurenheft nicht bekommt, so sollte dies freundlicherweise dem Vorstand mitgeteilt werden, wir kümmern uns darum.

Heckmannsche Decke

Die sog. Heckmannsche Decke beschäftigte in der letzten Zeit die politischen Gremien. Es sind nicht nur 20 Quadratmeter unterzubringen, son-dern angemessen zu präsentieren. Diese Präsentation schien zunächst in der neuen Stadtbücherei, der alten Marienschule, möglich zu sein. Aufgrund technischer Probleme steht nun möglicherweise diese allseits begrüßte Lösung wieder in Frage.

Wir möchten die Lippstädter bestärken, die sich auf vielfältige Weise für den Erhalt der bemalten Decke einset-zen. Auch uns ist daran gelegen, dass die Schätze, die in Lippstadt beim Abriss von Häusern gerettet werden, nicht einfach verschwinden oder endlos archiviert werden.
Beim Besuch in der alten Marienschule werden wir hoffentlich Gelegenheit haben, uns selbst ein Bild vom projektierten Standort  - oder besser Hängeort für die Decke zu machen.

 

Aktuelles

In Lippstadt werden im Bereich der südlichen und westlichen Altstadt Neubauprojekte geplant, die auch den Heimatbund beschäftigten. Wir haben uns über die Pläne rund um den alten Güterbahnhof informiert und das Gespräch mit den städtischen Planern sowie den Vertretern der neuen Initiative "Lebendiges Lippstadt" gesucht.

Die Umnutzung der Flächen am Frachtbahnhof wird die Stadt im südlichen Bereich des alten Stadtkerns mit dem Aufbruch des Südertors stark verändern. Wir haben im Gespräch mit den Planern unsere Bedenken deutlich gemacht und hoffen, dass die neueste Variante der Projektplanung noch verbessert werden kann, um eine Anbindung an die Innenstadt zu erreichen.

Der Schutz bestehender alter und interessanter Bausubstanz ist ein Dauerthema, dem sich der Heimatbund seit Jahrzehnten mit Energie widmet. Das Haus Henke, Cappelstraße 32, sollte nach dem Wunsch vieler Lippstädter erhalten werden. Wir hoffen, dass der Projektplaner für das Bauprojekt am alten Minipreis-Laden die Fassade erfolgreich integrieren kann.

Um Fassaden, Werbeflächen, geschäftliche Notwendigkeiten und den Schutz der Altstadt von Lippstadt ging es auch in den Beratungen des Arbeitskreises Gestaltungssatzung, der auf Einladung der Stadt seit dem Frühsommer 2007 besteht. Beim Gang durch die Innenstadt mit dieser Arbeitsgruppe wurde deutlich, wie notwendig eine solche Gestaltungssatzung ist, um moderne Werbetechnik und Präsentation mit alter Bausubstanz zu vereinbaren. Es gibt in Lippstadt einige Beispiele erfolgreicher Umsetzung der Empfehlungen der städtischen Denkmalschützer und Planer.

Ein berühmter Prager Gelehrter ist ein Lippstädter

Auf unserer Studienfahrt nach Prag sind noch Plätze frei.

Der Heimatbund bietet in diesem Jahr eine außergewöhnliche Studienreise nach Prag an. Dabei wird uns David Gans begleiten, ein Lippstädter, der im 16. Jh. nach Prag zog.

Wer war dieser Mann, der in Prag bis heute hoch verehrt wird? Den Namen David Gans kennen die meisten Lippstädter allenfalls als Straßennamen. Dass sich dahinter eine bekannte Persönlichkeit verbirgt, die noch dazu aus Lippstadt stammt, das wissen nur die allerwenigsten.

1541 wurde David Gans in Lippstadt geboren. Nach dem Studium ging er nach Prag. Prag war damals das kulturelle und geistige Zentrum Mitteleuropas. Rudolf II. von Habsburg hatte dort einen der glänzendsten Renaissancehöfe Europas aufgebaut. Gans wurde Schüler des berühmten Rabbi Löw, um den sich bis heute viele Legenden ranken. Die eigentlichen Interessenfelder von David Gans lagen aber in der Mathematik, Geographie, Astronomie und Geschichte. Er stand in engem Kontakt mit führenden Wissenschaftlern seiner Zeit, z.B. mit den Astronomen Johannes Kepler und Tycho de Brahe. Am bekanntesten wurde seine Weltchronik. Spannend lesen sich darin u.a. seine Urteile über die Reformation und die Religionskriege. David Gans starb 1613 in Prag.

Die Studienreise nach Prag nimmt den 70. Jahrestag der Zerstörung der Lippstädter Synagoge in der Reichspogromnacht 1938 und die Ermordung von Lippstädter Juden in den darauffolgenden Jahren durch die Nationalsozialisten zum Anlass. In Theresienstadt möchten wir insbesondere der Lippstädter Juden gedenken, die dorthin deportiert wurden. Es handelt sich um ungefähr 12 Personen.

Lippstädter Schüler und interessierte Lippstädter Bürger werden angeregt, eine Patenschaft zu einer Person zu übernehmen. Dabei wird versucht, möglichst viel über das Leben dieser Person herausfinden. Hilfe bei den Recherchen bietet das Stadtarchiv an. Solch eine Gedenkurkunde umfasst einen kleinen Lebenslauf mit allen Informationen, die im Laufe der Patenschaft über die Person zusammengetragen werden konnten. Die Gedenkurkunden werden individuell verfasst und tragen somit die persönliche Note des jeweiligen Paten. Für den Paten bietet die Erarbeitung einer Gedenkurkunde eine gute Gelegenheit, anhand von persönlichen Schicksalen mehr über die Geschichte Lippstadts in der NS-Zeit zu erfahren. Diese Gedenkurkunden möchten wir während unseres Besuches offiziell der Gedenkstätte Theresienstadt übergeben. Zum 9. November sollen die Gedenkurkunden auch der Lippstädter Öffentlichkeit vorgestellt werden.

Die Reiseleitung übernimmt Barbara Birkert aus Lippstadt und Mitglied des Heimatbundes. Als Kunsthistorikerin und Judaistin erarbeitet sie seit mehreren Jahren für verschiedene Bildungsträger Studienreisen zu besonderen Themen.

Vortrag David Gans

Anfang September wird Dr. Michael Heinzmann, Lehrbeauftragter am Lehrstuhl für Jüdische Geschichte und Kultur der Universität München, in einem öffentlichen Vortrag in Leben und Werk von David Gans einführen.

Programm der PRAG-Reise (20.-24. September 2008)

Auf der Hinfahrt am 1. Tag werden wir kurz vor Prag einen kleinen Zwischenstop im Dorf Lidice machen, das im 2. Weltkrieg zum Symbol der Gewaltverbrechen der deutschen Besatzung wurde, und heute ein Ort der Versöhnung ist. Anschließend werden wir uns auf der Karlsbrücke literarisch auf die „goldene Stadt an der Moldau" einstimmen.


Am 2. Tag werden wir Prag in all seinen Facetten kennen lernen. Unser Spaziergang führt uns von der Prager Burg (Hradschin) auf der Kleinseite über die Karlsbrücke zur Altstadt und endet am Wenzelplatz. Die Stadt erzählt uns dabei vom goldenen Zeitalter in der Renaissance. Außerdem erfahren wir, warum in Prag ständig Leute aus irgendwelchen Fenstern stürzten, und wir erleben eine Stadt im Umbruch zu einer modernen Metropole nach dem Sturz des Sozialismus.

Der 3. Tag steht ganz im Zeichen von David Gans. Wir besuchen das Jüdische Viertel mit den Synagogen und dem Grab von David Gans auf dem alten Jüdischen Friedhof. Ein Gespräch mit einem Vertreter der heutigen jüdischen Gemeinde ist angefragt.

Am Vormittag des 4. Tages besuchen wir das nahe gelegene Theresienstadt. Es war das Vorzeigeghetto der Nazis, Zwischenstation auf dem Weg nach Auschwitz. Auch einige Lippstädter Juden sind nach Theresienstadt verschleppt worden. Ihrer möchten wir im Rahmen unseres Besuches besonders gedenken, indem wir von Lippstädter Schülern erstellte Erinnerungsblätter offiziell überreichen.

Am Nachmittag ist in Prag viel Zeit für eigene Erkundungen. Abends treffen wir uns zum Abschiedsessen in einem gemütlichen Restaurant.Auf der Rückfahrt am 5. Tag machen wir einen kleinen Zwischenstop am neuen Jüdischen Friedhof mit dem Grab von Franz Kafka. Gegen Mittag sind wir in Pilsen, wo wir eine der imposantesten Synagogen Europas besuchen. Eine Besichtigung der Pilsener-Brauerei (inkl. Bierprobe) rundet das Programm ab.Infos:Wir wohnen in einem komfortablen Hotel mitten in der Innenstadt (inkl. Frühstück).Reisepreis: 599,- €, Einzelzimmerzuschlag: 120,-€.Fragen zum Programm beantwortet Barbara Birkert, Tel.: 02941-2717733.Anmeldungen nimmt das Lippstädter Reisebüro entgegen, Tel.: 02941-977620.

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