DAS HOSPITALSTRAßE 46 ALPHABET


X/Y/Z wie Zukunft

Haus der „Sternenfrau Hella“Mit der alten WMI-Fabrik in der Hospitalstraße 46 besitzt Lippstadt ein interessantes und überregional historisch bedeutsames Objekt. Die Gebäude sind in vielfältiger Form mit wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Prozessen ab dem späten 19. Jahrhundert verbunden und stellen einen außerordentlich wichtigen Geschichtsort dar:

1. Industriegeschichte

• Technische Erfindungen von Weltrang
• Wandel von einer lokalen Manufaktur zur international agierenden Firma 

2. Wirtschaftsgeschichte

• Frühe Form eines modernen „Startup“ Unternehmens unter Anwendung von radialer Geschäftsfeldänderung.
• Frühe Form von Transformation eines Familienunternehmens in eine Aktiengesellschaft
• Wirtschaftskriminalität und gesellschaftsrechtliche Turbulenzen in der Folge des 1. Weltkriegs

3. Sozialgeschichte

• Aufstieg und Abstieg einer jüdischen Unternehmerfamilie Anfang des 20. Jahrhunderts
• Mitarbeiterentwicklung und Akquise seit der beginnenden Industrialisierung
• Nach dem zweiten Weltkrieg Unterkunft für Zwangsarbeiter und Ostflüchtlinge 
• Transformation vom Industriebetrieb in ein Wohnheim für „Gastarbeiter“
• Transformation in eine städtische soziale Einrichtung

4. Gedenkstätte

• Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald 1944
• Arbeitsstätte für Zwangsarbeiter im II. Weltkrieg

                    
Politik und Verwaltung der Stadt Lippstadt stehen vor der Aufgabe, ein tragfähiges Nutzungskonzept für die Hospitalstraße 46 mit dem Erhalt der Gebäude zu entwickeln. Mit der Errichtung des Museumdepots ist hier der erste Schritt getan. Für die weiteren Schritte wird planerische Kreativität verlangt, um die historische Bedeutung des Gebäudekomplexes zu berücksichtigen. Der Heimatbund bietet dazu Unterstützung und Mitarbeit an. Mit einer geschichtsbezogenen Integration in die Entwicklung des Quartiers in der Nähe des neuen Stadthauses sollte das Haus der „Sternenfrau Hella“ wieder Lippstadt als Industrie- und Kulturstadt erleuchten!